Indien setzt auf israelische Drohnen im Kampf gegen Terror – Pakistan beschuldigt Israel der Komplizenschaft
Israel steht fest an Indiens Seite – während Pakistan Trümmer israelischer Drohnen präsentiert

Die militärische und sicherheitspolitische Allianz zwischen Israel und Indien erreicht eine neue, brisante Dimension. Während sich Pakistan über mutmaßliche Angriffe mit israelischer Technologie empört, demonstriert Jerusalem unverhohlene Solidarität mit Neu-Delhi – nicht nur rhetorisch, sondern auch durch hochentwickelte Waffentechnologie. Es ist ein geopolitisches Bekenntnis: Zwei Demokratien, vereint im Kampf gegen islamistischen Terrorismus.
In offiziellen Interviews, darunter mit CNN News18, machte der israelische Botschafter in Indien, Reuven Azar, deutlich, dass Israel das Recht Indiens auf Selbstverteidigung uneingeschränkt unterstützt. Azar erklärte unmissverständlich: „Terroristen sollten wissen, dass es keinen Ort gibt, an dem sie sich vor ihren Verbrechen an unschuldigen Menschen verstecken können.“ Was nach diplomatischer Routine klingen mag, ist in Wirklichkeit ein symbolträchtiger Schulterschluss: Israel stellt sich offen hinter Indien – und damit gegen einen gemeinsamen Feind.
Pakistan reagierte mit Wut. Der Sprecher der pakistanischen Armee behauptet, man habe insgesamt zwölf Harop-Drohnen abgefangen – sogenannte „Selbstmorddrohnen“, entwickelt von Israel Aerospace Industries. Trümmer seien nahe der Millionenmetropolen Karachi und Lahore gefunden worden. Die Harop, eine sogenannte „loitering munition“, kann bis zu 200 Kilometer weit fliegen, in feindlichem Gebiet kreisen, Ziele autonom erkennen und sich schließlich mit Präzision auf sie stürzen. Eine fliegende Entscheidung – entwickelt für asymmetrische Kriegsführung, genau wie sie heute in der Region geführt wird.
Die Anschuldigungen Pakistans mögen laut sein, doch Israel hält sich diplomatisch zurück. Azar betonte, dass Israel sich nicht in den Kaschmir-Konflikt einmische. Doch die Botschaft seiner Worte ist klar: Demokratien müssen Terror bekämpfen – auch wenn die Welt dabei lieber wegschaut. Indien, so Azar, handle „verantwortungsvoll“ und übe sein „Recht auf Selbstverteidigung“ aus.
Auslöser des jüngsten Schlagabtauschs war der brutale Anschlag in Pahalgam am 22. April – ein Massaker, das Azar mit dem 7. Oktober in Israel verglich, als die Hamas in beispielloser Grausamkeit mordete. „Die Brutalität ist vergleichbar“, sagte der Botschafter. Ein bemerkenswerter Satz, der Indiens Kampf gegen islamistische Terrorgruppen in eine globale Perspektive rückt – mit Israel als Verbündeten im Hintergrund.
Die Operation „Sindoor“, mit der Indien mutmaßliche Terrorinfrastruktur auf pakistanisch kontrolliertem Gebiet zerstörte, sei eine „Zäsur“, so indische Kommentatoren. Israel, das über jahrzehntelange Erfahrung im Kampf gegen palästinensischen Terror verfügt, teilt mit Indien nicht nur Waffen – sondern auch Wissen. Die Interviewer wollten wissen, was Indien aus Israels Erfahrungen lernen könne. Azars Antwort: Terrorismus sei grenzenlos – und der Kampf dagegen verlange internationale Kooperation.
Das klingt nüchtern, ist aber in Wahrheit eine scharfe Kritik an der Doppelmoral vieler westlicher Staaten. Während man Israel für seine militärischen Operationen verurteilt, unterstützt man Indien klaglos mit Technologie – oder schaut einfach weg. Dabei ist die Realität eindeutig: Wer Terror nicht entschlossen bekämpft, liefert seine Bürger dem nächsten Anschlag aus.
Dass Pakistan nun Israel beschuldigt, eine Rolle in diesem Konflikt zu spielen, ist aus Sicht vieler Experten nichts als politische Propaganda. Der Verweis auf ErdoÄŸan, der sowohl Israel als auch Indien kritisiert und demonstrativ an Pakistans Seite steht, macht deutlich: Der geopolitische Riss verläuft entlang klarer Linien – zwischen Demokratien und den Staaten, die Terror verharmlosen oder gar hofieren.
Israel hat in der Vergangenheit nie ein Hehl daraus gemacht, dass es Terrorismus als globale Bedrohung betrachtet. Die Kooperation mit Indien – auch im Bereich Landwirtschaft, Wassertechnologie und Gesundheit – ist Ausdruck einer strategischen Partnerschaft. Doch in Zeiten wachsender Gewalt und ideologischer Radikalisierung gewinnt der sicherheitspolitische Aspekt immer mehr an Bedeutung.
Botschafter Azar brachte es auf den Punkt: „Demokratien haben keine Wahl – sie müssen handeln.“ Er sprach vom Krieg mit „einer Hand auf dem Rücken“, von schwierigen Entscheidungen und von der Notwendigkeit, Terror auch online und finanziell den Nährboden zu entziehen. Worte, die sich auch an Europa richten könnten – ein Kontinent, der sich oft schwertut, klar Stellung zu beziehen.
Indien tut es. Und Israel steht an seiner Seite.
Autor: Redaktion
Bild Quelle: Von Julian Herzog, CC BY 4.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=26893414
Artikel veröffentlicht am: Freitag, 9. Mai 2025