Israel stellt Hamas ein letztes Ultimatum – und bereitet sich auf eine entscheidende Bodenoffensive vor


Ein schmaler Korridor zur Freiheit oder der Beginn einer massiven Militäroperation: Israel gibt Hamas noch zwei Wochen – dann wird der Krieg neu definiert.

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Israel hat einen Zeitpunkt festgelegt, ab dem sich der Charakter des Krieges gegen die Hamas grundlegend verändern wird. Sollte es nicht bis spätestens zum Besuch von US-Präsident Donald Trump im Nahen Osten zu einer Einigung über die Freilassung der israelischen Geiseln kommen, beginnt ein neuer, unnachgiebiger Abschnitt der Militäroperationen. Die Botschaft aus Jerusalem ist klar, deutlich und unmissverständlich: Es wird kein weiteres Stillhalten geben, kein weiteres diplomatisches Warten. Ein Ultimatum, getragen von Entschlossenheit – und der Bereitschaft, es mit aller Härte durchzusetzen.

„Merkavot Gideon“ – so der Name der bevorstehenden Militäroperation, die nach monatelanger Vorbereitung in der südlichen Kommandozentrale der israelischen Armee nun final genehmigt wurde. Die Strategie wurde in enger Abstimmung zwischen Verteidigungsminister, Generalstabschef und Premierminister entwickelt und in einer intensiven Sitzung des Sicherheitskabinetts bestätigt. Ziel ist nicht weniger als die vollständige Zerschlagung der militärischen und administrativen Strukturen der Hamas – ein Ziel, das schon zu Beginn des Krieges formuliert wurde, aber nun mit neuer Entschlossenheit verfolgt wird.

Ein letzter Versuch – dann folgt der Sturm

Die israelische Führung signalisiert dennoch Gesprächsbereitschaft – aber auf Zeit. Der Druck auf die Hamas, endlich einem Austauschmodell zur Freilassung der Geiseln zuzustimmen, soll durch eine befristete Frist erhöht werden. Diese endet mit Trumps geplanter Nahost-Reise in etwa zwei Wochen. Sollte Hamas weiterhin blockieren, wird die neue Operation mit aller Wucht beginnen. Dann wird es keinen diplomatischen Spielraum mehr geben.

Ein hochrangiger Sicherheitsvertreter formulierte es offen: „Der Einsatz wird mit großer Wucht beginnen und nicht enden, bevor sämtliche Ziele erreicht sind.“ Es geht dabei nicht mehr nur um Reaktion, sondern um die offensive Neugestaltung des Raumes – militärisch wie politisch.

Ziele, die kein Zurück mehr erlauben

Die bevorstehende Operation folgt einem strategischen Dreiklang: die Entmachtung der Hamas, die dauerhafte Sicherung der befreiten Gebiete – und die Umsetzung eines humanitären, aber konsequent strukturierten Umsiedlungsplans für die Zivilbevölkerung. Vor allem aus den Kampfzonen im Norden des Gazastreifens soll die Bevölkerung in sichere Gebiete im Süden verlagert werden, außerhalb des Einflusses der Hamas.

Diese Trennung zwischen Zivilisten und Terroristen gilt als Grundvoraussetzung für die neue militärische Strategie. Während frühere Einsätze häufig unterbrochen wurden, um Rücksichten auf die Zivilbevölkerung zu nehmen, soll nun durch gezielte Evakuierungen eine dauerhafte Handlungsfreiheit für die israelischen Streitkräfte geschaffen werden. „Die Gebiete, die gesäubert werden, werden nicht mehr sich selbst überlassen“, so der Sicherheitsvertreter. „Wir bleiben – wie in Rafah.“

Dabei soll auch eine „sichere Zone“ entlang des Grenzstreifens weiter befestigt werden – ein Gürtel, der verhindert, dass sich die Hamas jemals wieder militärisch organisieren oder neue Waffen einschmuggeln kann. Diese Zone wird nicht temporär eingerichtet, sondern ist als dauerhafter Sicherheitsring konzipiert, der die israelischen Gemeinden in der Nähe der Grenze schützt.

Humanitärer Plan mit klarer Trennung

Parallel dazu läuft ein umfassender Plan zur Versorgung der evakuierten Zivilisten. Dieser wird jedoch ausschließlich in Gebieten umgesetzt, in denen die Hamas keine Kontrolle mehr hat. Hilfe wird es nur dort geben, wo Hamas-Kämpfer konsequent ausgesiebt wurden. Eigene Kontrollpunkte der IDF sollen den Zutritt zu den humanitären Korridoren regeln, Unternehmen mit zivilem Charakter die Verteilung der Güter übernehmen. Auch hier wird eine klare Trennung zwischen jenen, die Unterstützung erhalten – und jenen, die weiter Teil des Terrorsystems sind.

Eine neue Etappe – mit Konsequenzen

Die Botschaft aus Jerusalem ist doppeldeutig, aber klar. Wer sich ergibt, hat Aussicht auf humanitäre Versorgung. Wer weitermacht, wird vollständig aufgerieben. Israel plant keine symbolischen Angriffe mehr, keine begrenzten Schläge. Die militärische Dominanz soll in eine strategische Kontrolle übergehen. Das betrifft nicht nur einzelne Stadtviertel wie Rafah, sondern mittelfristig große Teile des Gazastreifens.

Es ist ein Weg, der mit erheblichen Risiken verbunden ist – außenpolitisch, menschlich und moralisch. Aber aus Sicht der israelischen Sicherheitsstrategie ist er notwendig. Nach sieben Monaten Krieg, dem Massaker vom 7. Oktober und den andauernden Raketenangriffen hat sich die Perspektive verschoben. Es geht nicht mehr nur um Reaktion – sondern um Prävention, Neugestaltung und die Wiederherstellung von Sicherheit.

Hamas steht nun endgültig vor der Wahl: ein Deal – oder die vollständige militärische Niederlage. Israel hat seine Entscheidung bereits getroffen.

Autor: Redaktion

Artikel veröffentlicht am: Freitag, 9. Mai 2025

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