Israelischer Vergeltungsschlag: Luftangriffe auf Sanaa treffen Herz der Huthi-Infrastruktur
Nach einem gezielten Huthi-Angriff auf Israels internationalen Flughafen Ben-Gurion hat die israelische Armee mit massiven Luftangriffen auf Sanaa reagiert – gezielt, kompromisslos und mit einer klaren Botschaft an den Iran und seine Stellvertreter.

Der Himmel über Sanaa, der Hauptstadt des Jemen, färbte sich am Dienstag schwarz. Rauchschwaden stiegen auf, nachdem die israelische Luftwaffe (IDF) eine Reihe präziser Luftschläge gegen wichtige Ziele der Huthis geflogen hatte. Es war kein gewöhnlicher Tag in diesem seit Jahren vom Krieg zerrissenen Land – und es war kein gewöhnlicher Angriff. Israel hatte gewarnt, diesmal sogar öffentlich: Alle Zivilisten am internationalen Flughafen von Sanaa wurden aufgefordert, das Gebiet zu verlassen. Nur Stunden später schlugen Raketen ein.
Doch der Flughafen war nicht das einzige Ziel. Die IDF nahm sich gezielt die Energie- und Industrieinfrastruktur der Huthis vor. Die Stromstation Haiz im Bezirk Sanhan, das Asr-Elektrizitätswerk im Westen Sanaa und das al-Imran-Zementwerk im Norden der Stadt wurden bombardiert. Nach Angaben der israelischen Armee dient al-Imran nicht einfach der Zementproduktion: Es ist ein Schlüsselfaktor für den Bau unterirdischer Tunnel und militärischer Anlagen, die das Rückgrat der Huthi-Kriegsführung bilden.
Warum diese Offensive, warum jetzt? Die Antwort liegt in der Attacke, die dem Angriff vorausging: Am Sonntag schlugen Huthi-Raketen in der Nähe des Ben-Gurion-Flughafens ein – Israels wichtigstem internationalen Drehkreuz. Ein direkter Schlag auf die israelische Zivilbevölkerung, orchestriert aus 2.000 Kilometern Entfernung, ausgeführt von einem iranischen Stellvertreter. Für Israel war das eine rote Linie. Der darauf folgende Schlag in Sanaa war eine klare Botschaft: Keine Provokation bleibt unbeantwortet, egal wie weit die Angreifer entfernt sind.
Interessanterweise markierte dieser Angriff einen strategischen Wandel. Bei sechs vorherigen Luftangriffen der IDF auf die Huthis seit Juli 2024 hatte es keine Warnungen gegeben. Doch diesmal – beim Angriff auf einen internationalen Flughafen – entschied sich Israel, vorab zu warnen. Verteidigungsquellen erklärten, dass man zivile Opfer vermeiden wolle, um keine unnötige internationale Kritik zu provozieren. Gleichzeitig setzte man aber auf eine militärische Wucht, die dem Gegner signalisieren sollte, wie ernst es Israel ist.
Sanaa war dabei nur ein Teil der Gesamtstrategie. Bereits am Montag hatte Israel – gemeinsam mit den USA – den Hodeidah-Hafen und das Bajil-Zementwerk an der jemenitischen Küste bombardiert. Diese Anlagen gelten als wirtschaftliche und logistische Lebensadern der Huthis. Über den Hafen gelangen iranische Waffen ins Land, über die Zementwerke entstehen Tunnel und Bunker, die für die asymmetrische Kriegsführung unerlässlich sind. Israel trifft die Huthis also nicht nur militärisch, sondern auch ökonomisch – um das Netzwerk, das sich der Iran im Nahen Osten aufgebaut hat, empfindlich zu schwächen.
Doch die Huthis sind nicht einfach nur ein lokaler Akteur. Sie sind Teil eines größeren Spiels, das in Teheran geschrieben wird. Seit über eineinhalb Jahren haben die Huthis, unter iranischer Leitung, über 400 Angriffe auf Israel durchgeführt. Bisher hatte Jerusalem gehofft, dass die mehr als 1.000 US-amerikanischen Luftschläge unter Präsident Donald Trump ausreichen würden, um die Angriffe einzudämmen. Doch die Attacke auf Ben-Gurion hat diese Hoffnung zerstört. Israel musste handeln – und hat es getan.
Die Bilder aus Sanaa zeigen eine Stadt, die sich plötzlich mitten in einem regionalen Konflikt wiederfindet, der längst größer ist als der Jemen selbst. Es geht nicht nur um Raketen und Flugzeuge. Es geht um Einflusszonen, Stellvertreterkriege, und die Frage, wie weit Israel bereit ist zu gehen, um seine Sicherheit zu verteidigen.
Was bleibt, ist eine klare Botschaft aus Jerusalem: Wer Israel angreift, wird getroffen – egal, wo er sich versteckt, egal, wie weit entfernt. Mit jedem Luftschlag gegen die Huthis signalisiert Israel auch dem Iran: Wir sehen euch, wir wissen, wer hinter diesen Angriffen steht – und wir werden antworten. Ohne Zögern, ohne Kompromiss.
Autor: Redaktion
Artikel veröffentlicht am: Dienstag, 6. Mai 2025