Google-Gründer rechnet mit der UNO ab: „Antisemitisch bis ins Mark“
Sergey Brin spricht Klartext – und stellt sich gegen das Schweigen des Silicon Valley

Wenn jemand aus dem Silicon Valley das Schweigen bricht, hören viele genau hin. Und wenn dieser jemand Sergey Brin heißt, der Mitgründer von Google, wird daraus ein internationales Signal. Brin hat die Vereinten Nationen in einem internen Forum seines Unternehmens als „transparente Antisemiten“ bezeichnet – eine Reaktion auf einen UN-Bericht, der Israel Völkermord vorwirft und westliche Tech-Giganten wie Google und Amazon der „Mittäterschaft“ bezichtigt. Es ist ein selten deutlicher Aufschrei gegen ein Gremium, das immer häufiger durch ideologische Einseitigkeit und antisemitische Doppelstandards auffällt – ohne Konsequenzen.
Der Stein des Anstoßes: Ein Bericht der umstrittenen UN-Sonderberichterstatterin Francesca Albanese, die Google, Amazon und andere Firmen dafür anklagt, durch Cloud- und KI-Technologie die israelische Verteidigung gegen Hamas-Terror unterstützt zu haben. Im UN-Jargon wird daraus: „Profite aus dem Völkermord in Gaza.“ Dass Albanese selbst seit Jahren wegen antisemitischer Aussagen in der Kritik steht – geschenkt. Dass sie von den USA für „ungeeignet und voreingenommen“ erklärt wurde – interessiert bei der UNO offenbar niemanden.
Sergey Brin aber widerspricht laut und unmissverständlich: Die Verwendung des Begriffs „Genozid“ in Bezug auf Gaza sei „zutiefst beleidigend für viele jüdische Menschen, die reale Genozide erlebt haben“, so Brin. Er warnt zudem davor, überhaupt auf Berichte „transparenter Antisemiten wie der UN“ Bezug zu nehmen. Es sind Sätze, die Gewicht haben – gerade weil sie von einem Juden stammen, der mit seinen Eltern aus der antisemitischen Sowjetunion in die USA geflohen ist.
Wer schweigt, macht mit
Was Brin anspricht, ist nicht nur eine Wortwahl. Es ist eine systematische Verzerrung der Realität, betrieben mit dem Stempel der internationalen Legitimität. Albaneses Bericht ist nur der jüngste Ausdruck einer UNO, die längst nicht mehr als neutraler Schiedsrichter agiert, sondern als politisch getriebenes Instrument gegen den jüdischen Staat. Dass dabei ausgerechnet Google ins Fadenkreuz gerät – ein Unternehmen, das sich explizit dem Kampf gegen Antisemitismus verschrieben hat –, offenbart die moralische Verkehrung, die in solchen Vorwürfen steckt.
Besonders perfide ist der Zeitpunkt: Noch immer werden mehr als 50 Geiseln von der Hamas in Gaza festgehalten. Der brutale Überfall vom 7. Oktober 2023, bei dem über 1.200 Menschen ermordet und Hunderte verschleppt wurden, ist nicht etwa der Auslöser des Krieges in den Augen der UNO – sondern nur der Kontext, der in Albaneses Bericht entweder ignoriert oder relativiert wird. Stattdessen wird Israel, das sich gegen einen existenziellen Terrorangriff verteidigte, zum Täter erklärt – und Tech-Firmen, die das Land technologisch unterstützten, zu Komplizen.
Interner Aufruhr bei Google – Brin steht
Die Reaktion auf Brins Worte innerhalb von Google ist gemischt. Laut Washington Post habe es in dem firmeninternen Diskussionsforum „GDM Hot Goss“ Verwirrung und auch Empörung gegeben. Der Kommentar, auf den Brin reagierte, sprach zynisch davon, es sei immerhin ein „Lichtblick“, dass Google seine Ressourcen in Gemini – also ein virtuelles Assistenzsystem – stecke „und nicht in etwas, das beim Völkermord hilft“. Für Brin ein klarer Fall von moralischem Zynismus und Ignoranz.
Google hatte sich nach dem 7. Oktober klar positioniert: Das Unternehmen belieferte Israels Sicherheitsapparate mit KI-gestützter Cloud-Infrastruktur im Rahmen des Projekts „Nimbus“, gemeinsam mit Amazon. Die Entscheidung war damals umstritten – auch innerhalb des Unternehmens. Mehrere Angestellte protestierten dagegen, einige wurden später entlassen. CEO Sundar Pichai stellte klar, dass Google kein Ort für politische Debatten sei. Der ethische Kodex, der bis 2018 die militärische Nutzung von KI ausschloss, wurde seither schrittweise aufgeweicht.
Der Elefant im UN-Raum
Die eigentliche Frage lautet: Warum dulden westliche Demokratien und Medien eine UN-Beamtin wie Francesca Albanese weiterhin in ihrer Rolle? Ihre Vergangenheit ist dokumentiert: Albanese relativierte 2014 die antisemitischen Motive des Hamas-Raketenbeschusses. Später sprach sie von einem „jüdischen Lobbykomplex“, der die USA kontrolliere. Wer so etwas sagt, hätte in jedem zivilisierten Gremium längst seinen Posten verloren – nicht so bei den Vereinten Nationen. Dort ist Antisemitismus offenbar kein Ausschlusskriterium, sondern Karrierebooster, solange er sich gegen Israel richtet.
Sergey Brin hat mit seinem Statement mehr getan als viele Politiker: Er hat eine Grenze gezogen. In einer Zeit, in der sich Unternehmen lieber ducken, statt für Werte einzustehen, ist das nicht nur mutig, sondern notwendig. Die Frage bleibt: Wer folgt seinem Beispiel – und wer schaut weiter weg?
Autor: Redaktion
Bild Quelle: By JD Lasica from Pleasanton, CA, US - Sergey Brin, CC BY 2.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=68479801
Artikel veröffentlicht am: Mittwoch, 9. Juli 2025