BRICS gegen den Westen: Wie sich die Welt neu sortiert – mit Iran und gegen Israel


Neue Allianzen, alte Feindbilder: Die BRICS-Gruppe stellt sich offen gegen Israel, schützt Iran und attackiert den Westen – ein geopolitischer Wendepunkt, der nicht ignoriert werden darf.

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Während sich die internationale Gemeinschaft noch mit den Nachwehen des Iran-Krieges und der instabilen Lage im Gazastreifen beschäftigt, sendet der BRICS-Gipfel in Rio de Janeiro ein deutliches, beunruhigendes Signal: Die Gruppe der aufstrebenden Mächte – angeführt von China, Brasilien und Indien – stellt sich offen gegen den Westen, gegen Israel und de facto auf die Seite des iranischen Regimes. Die gemeinsame Abschlusserklärung lässt keinen Zweifel an dieser politischen Neujustierung: Angriffe auf iranische Nuklearanlagen werden als „Verletzung des Völkerrechts“ verurteilt, während die israelische Selbstverteidigung gegen Hamas-Terror in Gaza als „schwer besorgniserregend“ gebrandmarkt wird.

Es ist ein Dokument der Verdrehungen, des politischen Opportunismus – und der Unaufrichtigkeit. Denn der BRICS-Block, der sich selbst als Stimme des globalen Südens versteht, reklamiert moralische Überlegenheit, wo faktisch das Gegenteil betrieben wird: Schutz für das iranische Atomprogramm, Verständnis für die bewaffnete Präsenz von Terrorgruppen – und kaum ein Wort zu den Menschenrechtsverletzungen in Ländern wie China, Russland oder Iran selbst.

Iran: Der neue Partner der Weltmacht-Ambitionen

Die Forderung der BRICS nach Respekt für Irans „zivile Infrastruktur und friedliche Nuklearanlagen“ ist ein Affront – nicht nur gegenüber Israel, sondern auch gegenüber den UN-Resolutionen, die Teheran wiederholt verletzt hat. Die Tatsache, dass BRICS zugleich den Beitritt Irans zur Welthandelsorganisation fordert, zeigt, dass wirtschaftliche Interessen und politische Machtprojektion längst Vorrang vor Stabilität und Rechtsstaatlichkeit haben. Die Unterstützung für den Iran – gerade nach seinem Angriff auf Israel vor wenigen Wochen – ist ein geopolitisches Bekenntnis, das die angebliche Neutralität der BRICS-Gemeinschaft ad absurdum führt.

Auch Äthiopien soll aufgenommen werden – ein Land, das selbst in innerstaatliche Konflikte und Menschenrechtsdebatten verwickelt ist. Es geht nicht um Frieden, sondern um Einflusszonen.

Gaza, Israel und die doppelte Moral

Der eigentliche Skandal liegt in der selektiven Empörung. Die „tiefe Besorgnis“ der BRICS über Israels Vorgehen in Gaza folgt einem bekannten Narrativ: Israel wird regelmäßig verurteilt – ohne Kontext, ohne Erwähnung des Terrorismus, ohne Bezug auf das Massaker des 7. Oktober oder die anhaltenden Raketenangriffe aus dem Gazastreifen. Dass die israelische Armee gezielt gegen Terrorstrukturen der Hamas vorgeht – und dabei das Leben von Zivilisten trotz der Komplexität des urbanen Kampfes zu schützen versucht –, bleibt unerwähnt.

Diese Einseitigkeit entlarvt das Narrativ der „globalen Gerechtigkeit“, das BRICS gern bemüht. Wo war die Empörung über die Hinrichtungen von Regimegegnern in Teheran, über russische Angriffe auf zivile Ziele in der Ukraine oder über das brutale Vorgehen Chinas gegen Uiguren und Hongkonger Aktivisten? Die Antwort: Schweigen – oder gar Zustimmung.

Trump reagiert – und warnt

US-Präsident Donald Trump, der aktuell Dutzende bilaterale Handelsabkommen vorbereitet, reagierte mit klarer Kante: Wer sich den „anti-amerikanischen Positionen“ von BRICS anschließe, müsse künftig mit zusätzlichen Strafzöllen von 10 Prozent rechnen. Es sei eine Warnung – und eine Botschaft an jene Staaten, die glaubten, sich ohne Folgen gegen die freiheitlich-demokratische Weltordnung stellen zu können.

Trump steht mit dieser Haltung nicht allein. Auch in Europa wächst die Sorge, dass der BRICS-Block – mit mittlerweile mehr als der Hälfte der Weltbevölkerung und 40 Prozent der globalen Wirtschaftsleistung – nicht mehr nur ein Wirtschaftskonsortium ist, sondern eine machtpolitische Allianz gegen den Westen. Mit dem Rückzug von Putin auf die virtuelle Bühne und dem Fernbleiben von Xi Jinping wurde deutlich: Die Drahtzieher agieren im Hintergrund – doch ihre Agenda ist klar.

Ein globaler Strukturwandel mit Sprengkraft

Lulas Worte, der BRICS-Block sei „Erbe der Blockfreienbewegung“, verkennen die Realität: Während jene Bewegung einst auf Ausgleich zwischen Ost und West abzielte, sucht BRICS heute gezielt den Schulterschluss mit autoritären Regimen – unter dem Deckmantel von Multilateralismus und globaler Gerechtigkeit. Die Forderung nach einer Reform des UN-Sicherheitsrats mag berechtigt sein – doch nicht ausgerechnet von einem Bündnis, das grundlegende Prinzipien der Menschenrechte untergräbt und auf die Sprache der Drohung setzt.

Israel steht unter wachsendem Druck – nicht nur militärisch, sondern auch diplomatisch. Und es ist kein Zufall, dass ausgerechnet jetzt neue Allianzen geschmiedet werden, die sich gegen das Selbstverteidigungsrecht jüdischen Staates richten. Es geht längst nicht mehr nur um Gaza oder den Iran. Es geht um die Frage, ob es der freien Welt gelingt, die Regeln der internationalen Ordnung zu verteidigen – oder ob jene, die sie missachten, künftig den Ton angeben.

Die BRICS-Erklärung von Rio ist ein Wendepunkt. Wer das ignoriert, riskiert nicht nur wirtschaftliche Nachteile – sondern auch den Verlust an globaler Ordnungskraft und moralischer Klarheit.

Autor: Redaktion
Bild Quelle: By Prime Minister"s Office (GODL-India), GODL-India, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=169378888

Artikel veröffentlicht am: Montag, 7. Juli 2025

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