Angriff auf israelische Künstler in Texas: Antisemitische Hetze überschattet Auftritt von Oshri Cohen


Der Schauspieler und DJ Oshri Cohen sowie sein Manager Amit Mizrahi wurden nach einem Auftritt in Houston von vermummten Tätern attackiert. Während Steine flogen und „Bring them home now“ über der Bühne leuchtete, entlud sich online offener Judenhass.

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Was als ausgelassene Partynacht begann, endete für zwei israelische Künstler in einem Moment blanken Schreckens. Der Schauspieler und DJ Oshri Cohen sowie sein Manager und Produzent Amit Mizrahi waren zu einem Auftritt in einem Club in Houston, Texas, eingeladen. Cohen spielte ein Set, hinter ihm prangte in großen Lettern die Botschaft „Bring Them Home Now, We Will Dance Again“ – ein klarer Verweis auf die noch immer von der Hamas verschleppten Geiseln.

Doch nur wenig später wurden Cohen und Mizrahi selbst Opfer einer Attacke. Als sie mit Sicherheitskräften nach der Show ihr Fahrzeug erreichten, stürmten zwei Vermummte auf sie zu. Mit schweren Steinen schlugen sie die Heckscheibe ein, stahlen Taschen mit persönlichem und technischem Equipment und flohen. „Wir hörten Rufe auf Arabisch, es ging alles unglaublich schnell“, schilderte Mizrahi später in einem Interview.

Die Sicherheitsleute versuchten die Angreifer zu verfolgen, jedoch ohne Erfolg. Die Polizei sei laut Mizrahi nicht eingeschritten – mit der Begründung, es habe keine Verletzten gegeben und daher liege keine akute Gefährdung vor. Für die Betroffenen bleibt ein Gefühl tiefer Verunsicherung: Während Cohen sich noch von seinem Auftritt erholte, fand er sich unvermittelt in einer Situation wieder, die nicht nur an einen gewöhnlichen Raub, sondern an gezielten Hass erinnerte.

Dass dieser Angriff kein Einzelfall sein könnte, zeigt der digitale Begleitraum. In sozialen Netzwerken kursierten bereits zuvor Aufrufe, Cohen zu boykottieren. Nutzer hetzten offen gegen israelische Künstler: „Hört auf, Israelis zu unterstützen, sie verhungern unschuldige Menschen“, schrieb ein User. Ein anderer forderte, Israelis, die nicht öffentlich Stellung gegen ihre Regierung bezögen, dürften keine Bühne bekommen. Worte, die den Angriff von Houston wie die gewaltsame Verlängerung dieser Online-Kampagnen erscheinen lassen.

Der Vorfall fügt sich in eine wachsende Welle antisemitischer Übergriffe im Westen ein – von Angriffen auf jüdische Einrichtungen bis hin zu Drohungen gegen israelische Künstler, die außerhalb ihres Landes auftreten. Für Cohen und Mizrahi wurde die Reise nach Texas zu einem Sinnbild dessen, wie eng Gewalt und Hasspropaganda mittlerweile verflochten sind. Während sie am Ende mit heiler Haut davonkamen, bleibt der Eindruck: Antisemitismus macht auch vor Clubs und Tanzflächen nicht Halt.

Autor: Redaktion

Artikel veröffentlicht am: Dienstag, 19. August 2025

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