„Globalize the Intifada“: US-Politiker Mamdani kündigt Zurückhaltung an – aber kein klares Nein zum antisemitischen Slogan
New Yorks linker Hoffnungsträger Zohran Mamdani will den Intifada-Aufruf künftig weniger verwenden – öffentlich verurteilt hat er ihn nicht. Der Skandal zieht sich mitten in den Bürgermeisterwahlkampf hinein.

Zohran Mamdani, demokratischer Bürgermeisterkandidat in New York City und selbsternannter Sozialist, hat sich in einer vertraulichen Sitzung mit rund 150 Wirtschaftsvertretern dazu bereit erklärt, den Aufruf „Globalize the Intifada“ künftig selbst nicht mehr zu verwenden – und auch andere dazu zu ermutigen, auf die Formulierung zu verzichten. Das berichtete die New York Times am Dienstagabend. Doch ein öffentliches Bekenntnis oder eine klare Distanzierung fehlt weiterhin.
Der Slogan, der aus den Demonstrationen der propalästinensischen Bewegung hervorging, wird von vielen jüdischen Organisationen als indirekte Gewaltandrohung verstanden. Er erinnert an die erste und zweite Intifada, bei denen in Israel tausende Menschen – darunter viele Zivilisten – durch palästinensischen Terror getötet wurden. Besonders in der zweiten Intifada gehörten Selbstmordanschläge auf Busse, Restaurants und Passanten zum grausamen Alltag.
Befürworter des Slogans behaupten, „Globalize the Intifada“ sei ein Ausdruck legitimer Solidarität mit palästinensischem Widerstand. Doch der historische und semantische Kontext lässt wenig Raum für Missverständnisse: Es geht um eine Internationalisierung von Aufstand und Gewalt – oft ohne Differenzierung zwischen Militär und Zivilisten, zwischen Staat und Religion, zwischen Israel und Juden weltweit.
Trotzdem weigert sich Mamdani weiterhin, öffentlich auf Distanz zu gehen. Bei früheren Presseanfragen hatte er erklärt, ein Bürgermeister solle die Redefreiheit nicht einschränken. Dass sein Schweigen von jüdischen Bürgern als Gleichgültigkeit gegenüber wachsendem Antisemitismus empfunden wird, scheint ihn bisher kaum zum Umdenken bewegt zu haben. Auch nach dem Treffen mit den Wirtschaftsvertretern – das in den Büros des Immobilienriesen Tishman Speyer im Rockefeller Center stattfand – vermied Mamdani jede öffentliche Klarstellung.
Währenddessen nimmt der Druck aus seiner eigenen Partei zu. Sowohl der Mehrheitsführer im US-Senat, Chuck Schumer, als auch der demokratische Fraktionsvorsitzende im Repräsentantenhaus, Hakeem Jeffries, verweigern dem Kandidaten ihre Unterstützung. Schumer erklärte, er werde mit Mamdani das Gespräch suchen, machte aber klar: „Was ‚Globalize the Intifada‘ bedeutet, ist einfach falsch und sollte verurteilt werden.“
Brisant ist auch, was während des Treffens zwischen Mamdani und den Unternehmensführern hinter verschlossenen Türen geschah: Laut New York Times stellte Pfizer-CEO Albert Bourla den Politiker zur Rede. Mamdani hatte Israel im Zusammenhang mit dem Gaza-Krieg wiederholt des Völkermords bezichtigt – ein Vorwurf, den Bourla klar zurückwies und die israelischen Militäraktionen als legitime Verteidigung beschrieb.
Mamdani selbst zeigt sich rhetorisch gespalten. Einerseits betont er Empathie mit jüdischen New Yorkern und kündigt an, Programme zur Prävention von Hassverbrechen ausbauen zu wollen. Andererseits stellt er sich nicht eindeutig gegen Narrative, die den Hass gerade schüren. Im Rennen um das Bürgermeisteramt tritt er gegen Curtis Sliwa (Republikaner) sowie die unabhängigen Kandidaten Andrew Cuomo und Amtsinhaber Eric Adams an.
Für viele jüdische Bürger New Yorks ist Mamdanis Haltung symptomatisch für eine politische Linke, die sich zwar antirassistisch gibt, aber beim Thema Israel regelmäßig doppelte Standards anlegt – und damit eine gefährliche Allianz mit antisemitischen Kräften duldet.
Autor: Redaktion
Bild Quelle: By Bingjiefu He - Own work, CC BY-SA 4.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=166035777
Artikel veröffentlicht am: Mittwoch, 16. Juli 2025