„Alles oder nichts“ – US-Gesandter Witkoff in Tel Aviv: Hamas bricht ihr Wort, Trump will alle Geiseln heimholen


Bei einem bewegenden Treffen mit Angehörigen israelischer Geiseln am Platz der Entführten machte Steve Witkoff deutlich: Die Hamas blockiert, die USA setzen auf eine radikale Wende.

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Es war keine diplomatische Routine, sondern ein emotional aufgeladenes Gespräch, das sich am Samstag auf dem „Platz der Entführten“ im Zentrum von Tel Aviv abspielte. Dort traf Steve Witkoff, der neue US-Sondergesandte für den Nahen Osten, im Auftrag von Präsident Donald Trump auf Familienangehörige israelischer Geiseln. Die Botschaft, die er überbrachte, war zugleich ernüchternd und kämpferisch: Die Verhandlungen mit der Hamas seien gescheitert – und nur ein radikaler Strategiewechsel könne den Albtraum beenden.

Ein amerikanischer Gesandter, der selbst ein Kind verlor

Witkoff, dessen eigene Biografie von persönlichem Verlust geprägt ist, sprach mit der Direktheit eines Betroffenen. „Ich weiß, was es heißt, ein Kind zu verlieren“, sagte er den Eltern der Verschleppten. „Ich wünschte, ich hätte gute Nachrichten.“ Doch die Realität, die er beschrieb, war ernüchternd. Die Hamas habe ihre Versprechen mehrfach gebrochen. „Wir wissen, wer noch lebt. Und wir wissen, dass jemand zur Rechenschaft gezogen werden muss, falls sie es nicht überleben.“

Er erklärte, dass es eine umfassende amerikanische Strategie zur Beendigung des Gaza-Krieges und zur Heimkehr aller 50 Geiseln gebe. Aber: Diese Strategie könne nur greifen, wenn die Rahmenbedingungen sich grundlegend ändern. „Die Verhandlungen mit der Hamas waren frustrierend. Jetzt sagen wir: alles oder nichts.“

Das Ende der Geduld – ein neues Verhandlungsparadigma

Die Aussage, die im Nachgang für Aufsehen sorgte, ist klar: Die USA favorisieren nun ein Modell, bei dem alle Geiseln gleichzeitig freikommen – oder eben keine. Keine Etappen, keine Listen, kein Tauschhandel auf Raten. „Nur so“, so Witkoff, „kann diese Tragödie ein Ende finden.“

Dass dieses „Alles-oder-Nichts“-Modell ein Bruch mit bisherigen Verhandlungspraktiken darstellt, ist kein Zufall. Witkoff betonte mehrfach, dass Präsident Trump persönlich hinter dieser neuen Linie stehe. „Er will alle zurückholen. Und zwar gleichzeitig.“

Hamas nutzt Videos als Waffe – und bricht jede Zusage

Der Besuch Witkoffs fand just an dem Tag statt, an dem neue Videos publik wurden, die die beiden Geiseln Evyatar David und Rom Breslavsky zeigen – abgemagert, verwahrlost, und in einem Zustand, der jedem Versprechen der Hamas spottet. Für die Familien war das Video ein Schock – für Witkoff offenbar ein Wendepunkt.

„Die Hamas hat ein Ziel: Die Veröffentlichung dieser Videos soll Druck auf Israel ausüben und zugleich den Familien Hoffnung vorgaukeln. Das ist Terror mit Medienmitteln“, sagte er. Auch deshalb habe man sich von der bisherigen Salamitaktik distanziert. „Die Hamas spielt mit menschlichen Leben wie mit Spielmarken. Das machen wir nicht mehr mit.“

Trump und die Rückkehr der Entschlossenheit

Die klare Haltung, die Witkoff vermittelte, spiegelte eine neue Entschlossenheit Washingtons wider – zumindest unter Präsident Donald Trump. Während internationale Vermittler weiter auf Waffenstillstand und Rundenverhandlungen setzen, drängen die USA offenbar auf eine endgültige Lösung.

„Präsident Trump hat mich persönlich gebeten, jede einzelne Bitte der Familien aufzunehmen“, erklärte Witkoff. „Es gibt eine Strategie. Und wenn sie umgesetzt wird, dann bringt sie alle Geiseln zurück. Nicht einige. Alle.“

Das Ende eines alten Spiels – und der Beginn einer neuen Politik

Was in Tel Aviv gesagt wurde, war nicht nur ein Versprechen. Es war eine Kampfansage an die diplomatische Gewohnheit der letzten Jahre. Witkoff machte deutlich: Der „Verhandlungspartner Hamas“ existiert aus Sicht Washingtons nicht mehr. Was bleibt, ist die Entscheidung: Entweder Israel und seine Verbündeten zwingen die Terrororganisation zur totalen Freilassung – oder es gibt keinen Deal.

Für die Familien war das Treffen ein Moment der schmerzhaften Hoffnung. Viele hatten bereits resigniert. Doch Witkoffs offene Worte, sein persönlicher Schmerz und die unmissverständliche Linie Trumps gaben dem Treffen ein Gewicht, das über Symbolik hinausreicht.

Autor: Redaktion
Bild Quelle: Screenshot

Artikel veröffentlicht am: Samstag, 2. August 2025

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