Waffenstillstand als Täuschung: Hamas signalisiert Gesprächsbereitschaft


Während Hamas sich öffentlich zur Waffenruhe bekennt, sterben weiterhin Geiseln in Gaza. Israels Sicherheitskabinett reagiert mit äußerster Wachsamkeit – denn hinter dem vermeintlichen Kompromiss steckt ein kalkulierter Machtpoker.

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Es ist ein Muster, das man in Israel allzu gut kennt: Wenn Hamas von „Flexibilität“ spricht, ist Misstrauen angebracht. In der Nacht zu Freitag bestätigte die Terrororganisation, dass sie das jüngste Waffenstillstandsangebot – vermittelt von den USA und Katar – mit anderen palästinensischen Gruppen bespreche. Eine Entscheidung werde „in Kürze“ verkündet, so die Ankündigung. Die israelische Seite blieb davon unbeeindruckt. Das Sicherheitskabinett trat am Donnerstagabend zusammen, um die Lage neu zu bewerten.

Die Hamas-nahe Al-Aqsa-Station meldete, die Organisation habe dem Vorschlag grundsätzlich zugestimmt. Offiziell jedoch wurde bislang nichts veröffentlicht. Es sind Aussagen mit doppeltem Boden, wie sie regelmäßig aus dem Machtzentrum der Islamisten dringen. Verhandelt werde zwar nicht über Waffen oder die Deportation von Kämpfern, doch Hamas signalisiere angeblich Bereitschaft, den Waffenschmuggel zu stoppen, unterirdische Waffenfabriken zu schließen und Tunnel zu meiden – natürlich unter Garantie von Vermittlern wie Katar oder Ägypten. Israel weiß, wie wenig solche Versprechen wert sind.

Der aktuelle Vorschlag, erneut von US-Präsident Donald Trump unterstützt, sieht eine befristete Feuerpause vor, verbunden mit dem Ziel, anschließend dauerhaft über ein Kriegsende zu verhandeln. Doch die zentrale Realität bleibt erschütternd: In den Händen der Hamas befinden sich noch rund 50 israelische Geiseln – weniger als die Hälfte von ihnen ist nach israelischen Informationen noch am Leben.

Die grausame Bilanz vom 7. Oktober 2023 – dem Tag, an dem Hamas über 250 Menschen verschleppte und 1.200 Israelis bestialisch ermordete – ist längst nicht aufgearbeitet. Und dennoch diskutiert die Weltgemeinschaft über Kompromisse mit einer Organisation, deren Charta bis heute die Vernichtung Israels fordert.

Für Israel geht es in diesen Tagen nicht um politische Formulierungen oder internationale Erwartungen – es geht um das Leben Unschuldiger, um nationale Sicherheit und um die Integrität eines Staates, der sich seit Jahrzehnten gegen den Terror behaupten muss. Die Lehren aus vergangenen Abkommen mit Hamas sind eindeutig: Jede Atempause wird militärisch genutzt, jeder Rückzug als Schwäche gedeutet. Tunnel werden neu gegraben, Waffen neu geliefert – und die nächste Attacke vorbereitet.

Ein Waffenstillstand, der Geiseln nicht rettet, sondern ihre letzten Stunden erkauft, verdient keinen Applaus. Wer mit Hamas verhandelt, legitimiert eine Organisation, die Terror zum politischen Mittel erhoben hat. Israel steht vor einer tragischen Realität: Verhandlungen sind nötig, aber Vertrauen ist tödlich.

Autor: Redaktion

Artikel veröffentlicht am: Freitag, 4. Juli 2025

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