„Es wird kein Hamastan geben“ – Netanjahu bekräftigt Kurs der völligen Zerschlagung der Terrororganisation
Während Vermittler ein Waffenstillstandsabkommen vorbereiten, macht Israels Premierminister unmissverständlich klar: Hamas wird nicht überleben. Nicht politisch, nicht militärisch. Die letzten Worte sind gesprochen – jetzt beginnt der entscheidende Kampf um Gaza.

Der Ton ist entschlossener denn je, die Botschaft glasklar: „Es wird kein Hamas geben. Es wird kein Hamastan geben. Wir kehren nicht zu dem zurück, was war. Es ist vorbei.“ Mit diesen Worten hat Israels Premierminister Benjamin Netanjahu am Mittwoch deutlich gemacht, dass ein Ende des Kriegs in Gaza für Israel nur unter einer Bedingung vorstellbar ist – der vollständigen Zerschlagung der Hamas.
Es war seine erste öffentliche Stellungnahme seit der Ankündigung von US-Präsident Donald Trump über eine mögliche 60-tägige Waffenruhe. Doch wer nun Kompromissbereitschaft erwartete, wurde eines Besseren belehrt: Netanjahu spricht nicht von Verhandlungen. Er spricht von Vollendung. Von einer historischen Aufgabe, deren Ziel nicht weniger ist als das politische und militärische Ende einer Terrorherrschaft mitten im Herzen des Nahen Ostens.
„Diese Ziele widersprechen sich nicht – sie ergänzen sich“
Die Gegner seines harten Kurses, auch im eigenen Land, werfen ihm vor, dass das Erreichen eines Abkommens zur Befreiung der Geiseln und die Vernichtung der Hamas nicht gleichzeitig möglich seien. Netanjahu nennt das „Unsinn“. Beides gehöre zusammen – und werde auch gemeinsam erreicht. „Wir werden sie bis zum Boden eliminieren“, sagte er in einer leidenschaftlichen Rede vor Vertretern der Energiebranche.
Dass es dabei nicht nur um Gaza geht, sondern um das israelische Selbstverständnis und die Zukunft der Region, wurde im weiteren Verlauf der Rede deutlich. Netanjahu sprach von wirtschaftlichen Chancen, von einem wachsenden strategischen Einfluss Israels, von Energieverbindungen zwischen Asien, dem Nahen Osten und Europa. „Unsere Möglichkeiten sind riesig. Wir werden sie nicht verpassen“, sagte er. Die Botschaft: Die Niederlage der Hamas ist Voraussetzung für eine stabile, prosperierende Zukunft – und Israel ist bereit, den Preis dafür zu zahlen.
Hamas laviert – Israel entscheidet
Parallel zu Netanjahus Rede bestätigte ein Hamas-Sprecher, dass die Organisation derzeit einen von Ägypten, Katar und den USA übermittelten Vorschlag prüft. Darin geht es um einen Waffenstillstand und die schrittweise Freilassung der Geiseln. Hamas fordert im Gegenzug den vollständigen Abzug der israelischen Armee aus Gaza – eine Bedingung, die Jerusalem bislang kategorisch ablehnt.
Israel hat unterdessen dem Vorschlag grundsätzlich zugestimmt, wie der israelische Minister für strategische Angelegenheiten, Ron Dermer, dem US-Sondergesandten Steve Witkoff mitteilte. Die israelische Regierung sei bereit, „enge Gespräche zur Umsetzung“ zu führen. Doch hinter den Kulissen ist klar: Es geht nicht um ein dauerhaftes Arrangement mit der Hamas. Es geht um ein letztes taktisches Fenster – und danach um das Finale.
Keine Rückkehr zur Illusion von Koexistenz
Seit dem 7. Oktober 2023 ist klar, dass eine politische Lösung mit der Hamas keine Option mehr ist. Die Massaker, die Israel an jenem Tag erleben musste, haben tiefe Wunden hinterlassen – und eine strategische Gewissheit geschaffen: Ein souverän regiertes Gaza unter Hamas-Kontrolle wird es nie wieder geben. Die Terrororganisation hat sich selbst delegitimiert, moralisch wie realpolitisch.
Deshalb spricht Netanjahu nicht wie ein Diplomat. Sondern wie ein Mann, der weiß, dass dies vielleicht die letzte Chance ist, ein jahrzehntelanges Sicherheitsrisiko zu beenden. Seine Worte richten sich nicht nur an die Hamas, sondern an die Weltgemeinschaft, an Verbündete und Gegner gleichermaßen: Wer heute von Frieden spricht, muss auch bereit sein, den Terror zu beenden – nicht durch Zugeständnisse, sondern durch Konsequenz.
Ein Abkommen – kein Frieden mit Terror
Donald Trump mag mit seinem Vorschlag eine vorübergehende Waffenruhe erreichen. Doch Israel wird diesen Moment nicht als Kapitulation missverstehen, sondern als taktischen Zwischenstand. Die Geiseln nach Hause zu holen, ist Pflicht. Aber es wird kein Arrangement mit einer Organisation geben, die sich noch immer zu den Gräueltaten von 2023 bekennt und deren Führer offen mit Wiederholung drohen.
Israel hat gelernt, dass es keine Sicherheit geben kann, solange Terroristen in Gaza herrschen. „Hamastan“ – so nannten viele die De-facto-Herrschaft der Hamas in den letzten Jahren. Dieser Begriff steht für ein gescheitertes Modell, für Angst, Raketenalarm und ständige Eskalation. Und genau das, sagt Netanjahu, wird es nie wieder geben.
Autor: Redaktion
Bild Quelle: GPO
Artikel veröffentlicht am: Mittwoch, 2. Juli 2025