Hamas stellt Ultimatum: Keine Geiselbefreiung ohne Kriegsende – und wieder droht der 7. Oktober


Während Israel sich ernsthaft auf eine neue Feuerpause einlässt, blockiert die Hamas jeden Fortschritt: Ohne vollständiges Kriegsende will sie keine Geisel freigeben. Was als Verhandlung getarnt wird, ist nichts anderes als eine Erpressung.

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Mehr als 600 Tage sind vergangen, seit dutzende Israelis in den Händen der Hamas verschwanden – entführt, verschleppt, verschwiegen. Viele sind tot. Ihre Familien warten, fordern, hoffen. Und nun, da sich ein neuer Geisel-Deal abzeichnet, steht erneut eine bittere Wahrheit im Raum: Die Hamas hat kein Interesse an Frieden. Sie will Zeit gewinnen – und Israels Ohnmacht ausnutzen.

Am Mittwoch erklärte der Hamas-Sprecher Taher al-Nunu gegenüber der Associated Press, man sei „bereit, jede Initiative anzunehmen, die zum vollständigen Ende des Krieges führt.“ Was klingt wie ein Angebot, ist in Wahrheit eine Drohung: Keine Freilassung der Geiseln, solange Israel nicht alle Kampfhandlungen einstellt – und damit das Terrorregime der Hamas faktisch anerkennt.

Israel signalisiert Bereitschaft – Hamas verschärft die Bedingungen
Während US-Präsident Donald Trump in einem Truth-Social-Post von einem „produktiven Treffen“ mit israelischen Vertretern sprach und ankündigte, Israel habe einem 60-tägigen Waffenstillstand zugestimmt, stellt die Hamas eine neue Bedingung: ein komplettes Kriegsende. Ein Delegation der Terrororganisation wird heute in Kairo erwartet, wo über einen aktualisierten Vermittlungsplan verhandelt werden soll. Doch in Israel bleibt die Skepsis groß – und das aus gutem Grund.

Denn der überarbeitete Vorschlag basiert auf dem sogenannten Witkoff-Rahmen. Dieser sieht die Freilassung der verbliebenen rund 50 Geiseln vor – doch weniger als die Hälfte von ihnen lebt wohl noch. Trotzdem zeigt Israel Bereitschaft zu verhandeln. Auch deshalb, weil die Rückkehr der Entführten für viele Israelis längst zur Schicksalsfrage geworden ist. Aber ein Waffenstillstand um jeden Preis? Nein.

Terroristen machen keinen Frieden – sie drohen mit dem nächsten Angriff
Niemand in Israel vergisst, was am 7. Oktober 2023 geschah: Über 1.200 Menschen wurden ermordet, viele von ihnen auf bestialische Weise. Und bis heute hat sich die Hamas nicht nur nie davon distanziert – sie kündigt an, das Gleiche wieder zu tun. Wieder und wieder erklären ihre Anführer in arabischen Medien, ein solcher Angriff werde „sich wiederholen, sobald die Gelegenheit günstig ist.“

Wie also kann ein Staat wie Israel – demokratisch, verletzlich, unter täglichem Raketenbeschuss – mit einer solchen Organisation überhaupt verhandeln? Die Hamas verfolgt keine politischen Ziele im klassischen Sinne. Sie will keine Koexistenz, keine Lösung, keine Zukunft – sondern nur das eine: die Zerstörung Israels. Und sie instrumentalisiert dafür Frauen, Kinder, alte Menschen – und nun eben auch Geiseln.

Eine Feuerpause, die nur einer Seite nützt
Ein 60-tägiger Waffenstillstand klingt nach Entspannung. Doch Israel weiß aus Erfahrung: Jede Kampfpause nutzt die Hamas zur Aufrüstung. Jeder Tunnel wird repariert, jede Raketenstellung neu aufgebaut. Die Terror-Infrastruktur wird nicht entwaffnet – sie wird perfektioniert. Eine echte Lösung müsste genau das verhindern. Doch das steht in keinem der Vorschläge, die derzeit verhandelt werden.

Hinzu kommt: Der Druck auf Israel ist enorm. Nicht nur innenpolitisch, sondern auch international. Doch wer die Geiseln befreien will, darf nicht vergessen, weshalb sie überhaupt noch in Gaza sind. Nicht, weil Israel zu wenig Kompromisse gemacht hat – sondern weil die Hamas sie bewusst als Druckmittel festhält. Wer sich erpressen lässt, setzt ein fatales Signal für die Zukunft.

Verhandlungen sind richtig – aber nicht um jeden Preis
Israels Regierung steht vor einer dramatischen Entscheidung. Benjamin Netanjahu reist kommende Woche in die USA, wo eine Vereinbarung mit amerikanischer Vermittlung vorbereitet wird. Doch eines muss klar sein: Eine temporäre Feuerpause darf nicht als Sieg der Hamas enden. Kein Abkommen darf ihre Position stärken. Kein Deal darf ignorieren, wofür der 7. Oktober steht.

Israel sucht keine Eskalation – es sucht Sicherheit. Frieden, wenn möglich. Aber nicht auf den Knien. Die Freilassung der Geiseln bleibt ein zentrales Ziel – doch nicht um den Preis eines vorgetäuschten Waffenstillstands, der nur dem Feind nützt. Wer das Leid beenden will, muss dafür sorgen, dass sich ein solches Trauma nie wiederholt.

Autor: Redaktion

Artikel veröffentlicht am: Mittwoch, 2. Juli 2025

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