Verhandeln mit Terroristen? Warum Israels Haltung in Doha alternativlos ist


In Katar wird gerungen – nicht um Frieden, sondern um Prinzipien. Die Welt erwartet Kompromisse. Israel darf sie nicht liefern.

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Während westliche Medien auf einen baldigen „Waffenstillstand“ hoffen und Politiker zwischen Berlin und Brüssel auf das diplomatische Wunder in Doha setzen, ringt Israel mit einer Entscheidung, die nicht weniger als seine Zukunft betrifft. Denn was dort gerade unter Vermittlung Katars und mithilfe von Trumps Gesandtem Steve Witkoff geschieht, ist nicht nur ein Versuch, Geiseln zu befreien – es ist der Kampf um das moralische Fundament eines Staates, der sich nicht erpressen lassen darf.

Die Gespräche in Doha, das wurde am Sonntag vom Büro des israelischen Premierministers bestätigt, drehen sich um zwei mögliche Wege: einen begrenzten Deal zur Freilassung von Geiseln – oder ein umfassenderes Abkommen, das den Krieg beendet. Doch Israel stellt Bedingungen, die keine „Konzessionen“ sind, sondern Konsequenzen: Alle Geiseln müssen freikommen, Hamas muss vollständig entwaffnet werden – und seine Führer müssen ins Exil. Ein Frieden, bei dem Hamas überlebt, wäre ein Pyrrhussieg, der Israel teuer zu stehen käme.

Denn diese Terrororganisation, die am 7. Oktober das schlimmste Massaker an Juden seit der Schoah verübt hat, darf niemals wieder eine Rolle in Gaza spielen. Sie darf nicht Teil einer Nachkriegsordnung sein. Sie darf nicht zurückkehren – weder in Uniform noch im Anzug. Es geht nicht um eine Vereinbarung zwischen zwei gleichwertigen Parteien, sondern um das Ende einer mörderischen Ideologie, die Kinder entführt, Babys ermordet und ihre Gräueltaten filmt, um sie als Trophäen auf TikTok zu verbreiten.

Dass Israel überhaupt in Doha verhandelt, ist keine Schwäche. Es ist Ausdruck seiner Stärke – seiner moralischen Überlegenheit. Denn selbst nach dem 7. Oktober, selbst nach dem Fund von Folterkammern, Vergewaltigungsberichten und den Aussagen der überlebenden Geiseln, ist Israel bereit, nach Lösungen zu suchen. Aber eben nicht um jeden Preis. Und schon gar nicht um den Preis seiner Sicherheit, seiner Souveränität oder seiner Würde.

Dass Premierminister Netanyahu nun täglich mit Witkoff spricht und seine Unterhändler vor Ort ihre Optionen prüfen, zeigt den Willen zur Lösung. Aber dieser Wille hat Grenzen. Und diese Grenzen sind dort erreicht, wo westliche Erwartungen zur Gefahr werden. Denn in der internationalen Rhetorik verschwimmt längst, wer Täter und wer Opfer ist. Oren Setter, ein ehemaliges Mitglied des israelischen Verhandlungsteams, behauptete gar, ein Deal sei längst möglich gewesen. Das Büro des Premierministers widersprach ihm scharf – zu Recht.

Setter habe mit seinen Indiskretionen den Verhandlungen geschadet und Hamas in die Hände gespielt, heißt es. Es ist ein seltener, offener Vorwurf – und ein notwendiger. Denn jeder, der heute nach „Verständigung“ mit Hamas ruft, unterstützt indirekt den Erhalt jener Strukturen, die zum 7. Oktober geführt haben. Wer glaubt, man könne mit Massenmördern einen stabilen Frieden schließen, hat entweder nichts verstanden – oder will es nicht verstehen.

Die israelische Position ist klar: Es gibt keine Zukunft mit Hamas. Wer jetzt auf schnelle Ergebnisse drängt, sollte sich fragen, wie der Preis aussieht, den Israel dafür zahlen müsste. Ein verfrühter Waffenstillstand, der Hamas Zeit gibt, sich neu zu organisieren, wäre kein Frieden – es wäre der Auftakt zum nächsten Krieg.

Israel hat die Pflicht, seine Bürger zu schützen. Nicht nur heute, sondern auch morgen. Und das bedeutet: keine Rückkehr zur Illusion einer „Koexistenz“ mit einer Organisation, deren Gründungscharter zur Vernichtung Israels aufruft. Das bedeutet auch: keine Deals, die Hamas überleben lassen. Die Geiseln müssen nach Hause – ja. Aber nicht auf Kosten der Sicherheit von Millionen.

Die Delegation in Doha wird nicht ewig verhandeln. Und das ist gut so. Denn irgendwann muss Klartext gesprochen werden. Wer Frieden will, muss Hamas besiegen. Wer wirklich eine Lösung für Gaza sucht, muss den Terror ausrotten – nicht verhandeln, nicht integrieren, nicht legitimieren.

Es ist Zeit, die Maske der vermeintlichen „humanitären Vermittlung“ fallen zu lassen. Es ist Zeit, Klarheit zu schaffen: Wer in diesen Tagen Druck auf Israel ausübt, tut es nicht im Namen des Friedens. Sondern im Namen der Kapitulation vor dem Terror. Und genau das darf niemals geschehen.

Autor: Redaktion

Artikel veröffentlicht am: Sonntag, 18. Mai 2025

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