Frei, aber gezeichnet – Edan Alexanders Rückkehr aus der Hölle
Ein israelisch-amerikanischer Geisel kehrt nach Hause zurück – unter dem Applaus der Terroristen. Die Freilassung wird inszeniert, instrumentalisiert und verdreht. Was wie eine humanitäre Geste erscheint, ist in Wahrheit ein zynisches Spiel mit Menschenleben.

584 Tage. So lange war Edan Alexander in der Gewalt der Hamas. Fast zwanzig Monate Ungewissheit, Angst und psychischer Folter – für ihn, für seine Familie, für ein ganzes Volk. Am Abend des 12. Mai 2025 endet dieses Kapitel – zumindest für ihn. Er befindet sich nun in Obhut des Roten Kreuzes und ist auf dem Weg zur israelischen Grenze. Es ist ein Moment der Erleichterung, der lange auf sich warten ließ – und dennoch bleibt ein bitterer Nachgeschmack.
Denn mit der Rückgabe dieser Geisel – ein junger Mann, Soldat, Israeli, Amerikaner – verkauft sich die Hamas als Gesprächspartner. In einer eigens veröffentlichten Erklärung spricht die Terrororganisation von „hoher Flexibilität“ und „positiver Haltung“. Sie inszeniert die Freilassung Edan Alexanders als großzügigen Akt, spricht von „Kommunikation mit der amerikanischen Regierung“, als ginge es um eine diplomatische Formalität – nicht um die blutige Realität einer Verschleppung, die ihren Anfang in einem der grausamsten Massaker gegen Juden seit der Shoah nahm.
Dass Hamas ausgerechnet am heutigen Tag ihre eigene Rolle verklärt, ist kein Zufall. Es ist Kalkül. In ihrer Stellungnahme appelliert sie an „die Regierung von Präsident Trump“, sie möge den Druck auf Israel erhöhen – mit dem Ziel, einen Waffenstillstand zu erzwingen, der letztlich nur eines bedeutet: das Überleben des Terrors. Hamas nennt Israels Premierminister einen „Kriegsverbrecher“, spricht von einem Krieg gegen Frauen und Kinder – während sie selbst noch immer Geiseln hält, Raketen feuert und die Zivilbevölkerung Gazas als menschliche Schutzschilde missbraucht.
Edan Alexanders Freilassung ist ein Lichtblick – aber keiner, der aus moralischer Einsicht geboren wurde. Sondern einer, der von der Hamas eiskalt instrumentalisiert wird. Die Botschaft lautet: Wer Druck macht, wer verhandelt, wer den Terror belohnt, wird Geiseln befreien können. Das ist der gefährlichste Präzedenzfall in einer ohnehin moralisch ausgehöhlten internationalen Debatte.
Für Israel bleibt der Preis hoch. Während amerikanische Regierungsvertreter wie Sondergesandter Steve Witkoff gemeinsam mit Israels Geiselkoordinator Gal Hirsch zur Rezeption in Re’im fliegen, versuchen die politischen Akteure, ein Gleichgewicht zu finden zwischen humanitärer Verantwortung und strategischem Kalkül. US-Präsident Donald Trump zeigte sich bewegt: „Seine Eltern sind überglücklich. Ihr Sohn kommt endlich nach Hause“, sagte er in einer kurzen Pressekonferenz. Doch Trump weiß auch, dass Alexanders Freilassung nicht das Ende bedeutet. Er sprach von 20 weiteren Geiseln, die noch in Gaza festgehalten werden – ein klares Signal, dass dieser Albtraum noch lange nicht vorbei ist.
In New York, wo Edans Mutter bei einer pro-israelischen Kundgebung im Oktober 2024 Tränen der Verzweiflung weinte, fließen nun andere Tränen. Tränen der Erleichterung, des Überlebens, der Dankbarkeit. Aber auch Tränen der Wut darüber, dass ihr Sohn fast zwei Jahre lang ein Spielball in den Händen einer Organisation war, die keinen Frieden will – sondern Vernichtung.
Edan Alexander ist zurück. Und doch hat Israel ihn nie losgelassen. Seine Rückkehr ist ein Symbol für die Standhaftigkeit eines Landes, das sich dem Terror nicht beugt – und seine Kinder heimholt, koste es, was es wolle.
Autor: Redaktion
Bild Quelle: Screenshot X
Artikel veröffentlicht am: Montag, 12. Mai 2025