Trump trifft saudischen Kronprinzen – Palästinenser und Syrer sollen dabei sein


US-Präsident plant bedeutende Nahost-Offensive mit Fokus auf Iran, Gaza und Investitionen

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Die Nahostreise von US-Präsident Donald Trump nimmt konkrete Formen an – und sie dürfte politisch wie symbolisch für reichlich Zündstoff sorgen. Wie mehrere palästinensische Quellen berichten, soll das Treffen zwischen Trump und dem saudischen Kronprinzen Mohammed bin Salman nicht nur eine bilaterale Angelegenheit bleiben. Auch Palästinenserpräsident Mahmoud Abbas sowie der syrische Präsident Ahmed al-Sharaa sollen anwesend sein – eine Konstellation, die Beobachter erstaunt und irritiert zugleich.

Trump reist in die Region mit klaren Zielen: Er will neue Golf-Investitionen für die USA sichern, eine dauerhafte Waffenruhe im Gazastreifen voranbringen – und Teherans Atomambitionen eindämmen. Der Besuch erfolgt in einer Phase wachsender geopolitischer Spannungen, in der sich die Fronten im Nahen Osten neu sortieren. Während Israel weiterhin Angriffe aus Gaza und vom Libanon abwehrt, arbeitet Washington daran, moderate arabische Staaten enger an sich zu binden – nicht zuletzt, um Iran zu isolieren.

Dass Mahmoud Abbas Teil des Treffens sein soll, überrascht viele. Die Legitimität des 88-Jährigen ist in den palästinensischen Gebieten stark angeschlagen. Seine Autonomiebehörde steht wegen Korruption, Repressionen und der berüchtigten „Terrorrenten“ an Gefängnisinsassen massiv in der Kritik – nicht nur von Israel, sondern zunehmend auch von Palästinensern selbst. Dass Trump Abbas dennoch einlädt, dürfte ein Versuch sein, der Autonomiebehörde im geplanten Wiederaufbau von Gaza eine Rolle zuzuweisen – auch wenn viele bezweifeln, dass sie dazu überhaupt noch in der Lage ist.

Noch brisanter ist die Einladung des syrischen Präsidenten Ahmed al-Sharaa, der seit dem Rückzug Bashar al-Assads die Macht in Damaskus übernommen hat. Zwar wird al-Sharaa international als gemäßigter wahrgenommen – doch sein Regime bleibt eng mit dem Iran verbunden und steht ebenfalls wegen schwerer Menschenrechtsverbrechen unter Beobachtung. Ein gemeinsamer Auftritt mit den USA, Saudi-Arabien und Palästina wäre ein bemerkenswertes Zeichen diplomatischer Öffnung – oder taktischer Verschiebung.

Parallel dazu wächst der Druck aus Teheran. Wie Reuters berichtet, warnte der iranische Außenminister Abbas Araqchi in Doha, dass Iran sich seine „nuklearen Rechte“ nicht nehmen lasse. Urananreicherung bleibe „nicht verhandelbar“, betonte er gegenüber staatlichen Medien – ein unmissverständliches Signal an Washington. Sollte Trump in Saudi-Arabien auf eine gemeinsame Linie gegen Iran drängen, dürfte das in Teheran auf heftigen Widerstand stoßen.

Begleitet wird Trump auf seiner Reise von einem hochkarätigen Team: Der Sondergesandte für den Nahen Osten, Steve Witkoff, Außenminister Marco Rubio, Finanzminister Scott Bessent, Handelsminister Howard Lutnick und Sonderberater Witkoff (Senior) sind Teil der Delegation. Das zeigt: Die USA setzen auf wirtschaftliche und sicherheitspolitische Impulse zugleich. Ziel ist nicht nur Stabilität, sondern auch die Rückkehr amerikanischer Führungsrolle in einer Region, die sich zunehmend chinesischen und russischen Einflüssen entzieht.

Autor: Redaktion
Bild Quelle: Von The White House from Washington, DC - President Trump"s Trip Abroad, Gemeinfrei, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=59127225

Artikel veröffentlicht am: Sonntag, 11. Mai 2025

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