Iran droht mit „verbesserten Raketen“ gegen Israel
Teheran gibt sich siegessicher – doch die Fakten sprechen eine andere Sprache. Während der iranische Verteidigungsminister neue Waffensysteme anpreist, zeigt die Bilanz des letzten Krieges: Israels Abwehr hielt stand.

Der iranische Verteidigungsminister Aziz Nasirzadeh hat erneut mit massiven Angriffen auf Israel gedroht. In einem Interview mit der staatlichen Nachrichtenagentur IRNA erklärte der Brigadegeneral, die Islamische Republik habe eine neue Generation „verbesserter Raketen“ entwickelt, die bei einem künftigen Krieg eingesetzt würden. Israel müsse mit „präzisen Schlägen“ rechnen, sollte es zu erneuter „Aggression“ kommen.
Nasirzadeh zeichnete ein Bild nahezu unbesiegbarer iranischer Streitkräfte. Er behauptete, während des zwölftägigen Krieges im Juni hätten iranische Raketen „präzise ihre Ziele getroffen“ und „schwere Schäden“ angerichtet. Die israelische Zensur habe nur verhindert, dass die ganze Wahrheit ans Licht kam. Selbst die modernsten Abwehrsysteme – Iron Dome, Arrow, Patriot und THAAD – hätten, so der Minister, kaum Wirkung entfaltet. Nach seiner Darstellung habe Israel höchstens 40 Prozent der Geschosse abfangen können, gegen Ende des Krieges sogar nur noch zehn Prozent.
Die Realität jedoch widerspricht dieser Propaganda. Internationale Daten und israelische Angaben belegen, dass rund 95 Prozent aller von Iran und seinen Verbündeten abgeschossenen Flugkörper erfolgreich neutralisiert wurden. Ohne diese Verteidigungsleistung wären Israels Städte massiv bedroht gewesen. Dass Teheran dennoch einen Erfolg verkündet, ist Teil einer altbekannten Strategie: Stärke vortäuschen, selbst wenn die eigenen Verluste überwiegen.
Brisant sind auch die weiteren Drohungen aus Teheran. Nasirzadeh stellte klar, dass der Iran „bei fortgesetzter Aggression“ nicht nur Israel, sondern auch die USA ins Visier nehmen könne. Parallel dazu erklärte ein Abgeordneter der iranischen Sicherheitskommission, Amir Hayat-Moqaddam, die Revolutionsgarden seien in der Lage, US-Städte wie Washington oder New York von Kriegsschiffen aus zu beschießen. Ganz Europa liege ohnehin in Reichweite iranischer Raketen.
Diese Worte sind mehr als rhetorisches Muskelspiel. Sie richten sich an gleich drei Adressaten: Israel, die Vereinigten Staaten und die europäischen Staaten, die derzeit über neue Sanktionen gegen Teheran beraten. Der Iran signalisiert, dass er jede Form von Druck als Vorwand für neue Eskalationen nutzen könnte.
Für Israel bleibt die Lage eindeutig. Das Land weiß um die wachsenden Fähigkeiten des iranischen Raketenprogramms – und investiert daher massiv in Raketenabwehr, Geheimdienstaufklärung und Präventivschläge. Der vergangene Krieg hat gezeigt, dass allein der Zusammenschluss westlicher Verteidigungssysteme eine Katastrophe verhinderte. Israels Bevölkerung ist sich bewusst: Diese Bedrohung ist nicht abstrakt, sondern jederzeit real.
Die jüngsten Äußerungen aus Teheran sollen Angst schüren, doch sie zeigen vor allem eines: Der Iran ist trotz aller Prahlerei unzufrieden mit dem Ergebnis des letzten Krieges. Dass Nasirzadeh nun „neue, verbesserte Raketen“ ankündigt, ist weniger ein Zeichen von Überlegenheit als von Frustration. Israel weiß, dass es sich auf das nächste Gefecht vorbereiten muss – und wird gerade deshalb nicht nachlassen, die eigenen Verteidigungslinien auszubauen.
Autor: Redaktion
Bild Quelle: By Mehr News Agency, CC BY 4.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=151697862
Artikel veröffentlicht am: Mittwoch, 20. August 2025