„Free Palestine“ auf Autos – Antisemitische Attacke gegen jüdische Familien in Frankreich


Neun Fahrzeuge orthodoxer Juden im französischen Ferienort Châtel wurden mit „Free Palestine“ besprüht. Der Angriff fällt in eine Phase politischer Spannungen zwischen Premier Netanjahu und Präsident Macron.

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Ein Sommerurlaub in den französischen Alpen sollte für mehrere orthodox-jüdische Familien aus Europa ein Ort der Erholung sein. Stattdessen wurden sie Ziel einer antisemitischen Attacke. In Châtel, einem beliebten Ferienort nahe der Schweizer Grenze, entdeckten die Besucher ihre Autos mit der Parole „Free Palestine“ besprüht. Insgesamt neun Fahrzeuge wurden über Nacht durch die Schmierereien beschädigt.

Ein Betroffener aus Wien berichtete, wie schockierend die Situation für seine Familie war: „Wir wollten einfach nur Urlaub machen, und plötzlich wird uns auf brutale Weise gezeigt, dass wir auch hier nicht sicher sind.“ Zwar erstatteten die Betroffenen Anzeige bei der Polizei, doch nach ihren Angaben wurde der Fall von den Behörden nicht mit der nötigen Dringlichkeit behandelt. „Die Gleichgültigkeit ist fast so beängstigend wie die Tat selbst“, sagte einer der Urlauber.

Der Vorfall fällt in eine politisch aufgeheizte Zeit. Israels Premierminister Benjamin Netanjahu hatte Frankreichs Präsident Emmanuel Macron jüngst scharf kritisiert, nachdem dieser die Anerkennung eines palästinensischen Staates angekündigt hatte. Netanjahu warf Macron vor, mit dieser Haltung den Antisemitismus in Frankreich zu befeuern. In Paris reagierte man empört und bezeichnete die Vorwürfe als „falsch und infam“. Man ließ zudem verlauten, dass die Aussagen des israelischen Premiers nicht ohne Antwort bleiben würden.

Während Regierungen einander Vorwürfe machen, trifft die Eskalation des Konflikts die jüdische Gemeinschaft in Europa ganz konkret. Der Angriff in Châtel zeigt, wie eng antisemitische Gewalt und antiisraelische Parolen miteinander verwoben sind. Worte, die vermeintlich politische Botschaften transportieren, verwandeln sich in offene Angriffe auf jüdische Bürger – auch fernab der großen Städte, mitten in einem idyllischen Ferienort.

Für die betroffenen Familien bleibt die Reise von nun an überschattet von Angst und Enttäuschung. Die Parole „Free Palestine“ auf ihren Fahrzeugen war für sie keine politische Meinungsäußerung, sondern ein direkter Angriff auf ihre Identität. Die antisemitische Tat reiht sich ein in eine wachsende Zahl von Vorfällen, die Frankreichs jüdische Gemeinschaft seit Jahren zutiefst verunsichern.

 

Autor: Redaktion
Bild Quelle: Screenshot

Artikel veröffentlicht am: Mittwoch, 20. August 2025

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