China blendet Bundeswehrflugzeug mit Laser – gezielte Provokation im Roten Meer
Ein chinesisches Kriegsschiff blendet ein deutsches Aufklärungsflugzeug mit einem Militärlaser – mitten in einer EU-Mission im Roten Meer. Berlin protestiert, doch der Vorfall zeigt vor allem eins: Europa ist sicherheitspolitisch nicht vorbereitet auf die neue Konkurrenz in internationalen Gewässern.

Ein deutsches Militärflugzeug über dem Roten Meer, eingesetzt zur Überwachung der Angriffe der Huthi-Miliz im Rahmen der EU-Mission „Aspides“. Unterwegs, um Handelsschiffe zu schützen. Dann – ein gezielter Laserstrahl vom Deck eines chinesischen Kriegsschiffes, mutmaßlich auf die Maschine gerichtet. Kein technisches Versehen. Kein Nebel der See. Eine klare, bewusste militärische Handlung.
Berlin reagierte ungewöhnlich deutlich: Das Auswärtige Amt bestellte den chinesischen Botschafter Deng Hongbo ein – ein Schritt, der im diplomatischen Protokoll als deutliche Rüge gilt. Der Vorfall sei „vollkommen inakzeptabel“, hieß es. Doch ob der Protest mehr als Symbolkraft hat, bleibt offen.
Eine neue Front: Die Seewege zwischen Asien, Afrika und dem Westen
Der Hintergrund ist brisant: Das Rote Meer ist nicht nur Durchgangsweg für Öltanker und Containerschiffe, sondern inzwischen auch ein Schauplatz strategischer Einflussnahme. Die EU-Mission „Aspides“ wurde gestartet, um Angriffe der jemenitischen Huthi auf zivile Schiffe abzuwehren – Angriffe, die sich seit Beginn des Gaza-Kriegs dramatisch häufen. Bis zu 700 Bundeswehrsoldaten sind beteiligt, die Fregatte „Hessen“ sichert den Schutz der Route.
Doch der Luftraum über dem Wasser ist ein anderes Terrain – dort agieren nicht nur die Huthi, sondern auch Großmächte. China betreibt seit Jahren eine Militärbasis in Dschibuti, unmittelbar an der südlichen Einfahrt zum Roten Meer. Und während Europa versucht, Stabilität durch Präsenz zu sichern, demonstriert China: Auch wir sind da – und wir beobachten genau.
Das Anstrahlen eines Aufklärungsflugzeugs mit einem Militärlaser ist kein Zufall. Es ist ein Signal. In der militärischen Praxis gilt solches Verhalten als gezielte Einschüchterung. Man könnte auch sagen: eine Art Lichtwaffe ohne Knall, aber mit klarer Botschaft.
Wo bleibt Europas sicherheitspolitische Souveränität?
Der Vorfall wirft unangenehme Fragen auf: Was war der Zweck dieser Aktion? Wollte China nur provozieren – oder die EU-Mission bewusst stören? Galt der Laser der Bundeswehr oder der gesamten europäischen Sicherheitsstruktur? Und warum reagiert Brüssel bislang so still?
Denn: Der Vorfall betrifft nicht nur Deutschland. Er betrifft die gesamte EU-Mission. Und er betrifft den Anspruch Europas, auf internationaler Bühne als sicherheitspolitischer Akteur ernst genommen zu werden. Wer sich in fremde Gewässer begibt, muss mit Fremden rechnen. Doch wer dort zum Ziel wird – und nur diplomatisch protestiert –, zeigt vor allem Schwäche.
Chinas Botschaft: Wir sind nicht mehr Zuschauer
Die symbolische Kraft des Lasers ist klar: China macht deutlich, dass es die militärischen Operationen westlicher Staaten nicht als neutral oder unbedeutend betrachtet. In einer Weltordnung, die zunehmend von Blockbildung, Einflusszonen und multipolaren Interessen geprägt ist, werden solche Mikrohandlungen zu Makrosignalen.
China ist längst nicht mehr nur Wirtschaftsmacht. Es ist auch ein Akteur, der militärisch Präsenz zeigt, sogar dort, wo traditionell die NATO oder EU den Ton angaben. Ob im Südchinesischen Meer, in Afrika oder eben jetzt im Nahen Osten – Peking stellt sich gegen die westliche Ordnung, schrittweise, aber konsequent.
Autor: Redaktion
Bild Quelle: Von Manfred Brückels - Selbst fotografiert, CC BY-SA 2.0 de, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=13282207
Artikel veröffentlicht am: Dienstag, 8. Juli 2025