Die neue Allianz der Zensoren – Wie westliche Medien Israels Gegner stärken


Sie glauben, sie seien moralisch – dabei machen sie sich zu Erfüllungsgehilfen des Hasses. Der mediale Mainstream in Deutschland versagt fundamental – und spielt den Feinden der Demokratie in die Hände.

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In einer Zeit, in der Journalismus Mut, Klarheit und Haltung bräuchte, dominiert etwas anderes: ein geistiges Duckmäusertum, das sich hinter Phrasen von „Menschenrechten“ und „Völkerrecht“ verschanzt, aber in Wahrheit oft nichts anderes tut, als die Propaganda einer mörderischen Terrororganisation wie der Hamas zu veredeln. Das ist kein Unfall, keine bloße Schieflage – es ist eine moralische Bankrotterklärung westlicher Medieneliten. Und sie schreitet schneller voran, als viele es wahrhaben wollen.

Wie konnte es so weit kommen, dass wenige Wochen nach dem schlimmsten antisemitischen Massaker seit der Schoah ernsthaft wieder darüber diskutiert wurde, ob Israel „überreagiere“? Wie ist es möglich, dass in deutschen Redaktionen ein Artikel, der das Existenzrecht Israels klar verteidigt, inzwischen als Provokation gilt? Warum ist es heute einfacher, das Logo der Hamas zu verbreiten, als in einem Feuilleton ein Wort für die israelischen Geiseln zu finden?

Was wir derzeit erleben, ist eine schleichende, aber tiefgreifende Transformation: Der Journalismus, einst Stütze der Aufklärung, wird zum Vehikel einer neuen, identitätspolitisch getriebenen Gesinnung, die sich mehr für Opferrollen als für Wahrheit interessiert. Die moralische Autorität hat man längst an die lautesten Stimmen auf TikTok und Twitter verkauft – und wer sich diesem Lärm widersetzt, wird „gecancelt“, ausgeladen, entlassen oder totgeschwiegen. Der mediale Mainstream ist in großen Teilen nicht mehr nur ein Zuschauer der Geschichte – er ist ihr Verzerrer.

Die stille Kapitulation der Redaktionen

Man kann es nicht länger schönreden: Große Medienhäuser wie ZEIT Online, ARD, ZDF oder der „Spiegel“ haben sich in zentralen Fragen verabschiedet – nicht von Neutralität, sondern von intellektueller Redlichkeit. Ihre Israelberichterstattung ist ein Symptom dafür: Was als „kritische Distanz“ ausgegeben wird, ist oft nichts anderes als zynischer Relativismus. Terror wird beschönigt, Täter und Opfer werden verwechselt, und die Sprache wird so lange verbogen, bis sie ins eigene Weltbild passt.

Besonders drastisch zeigte sich das jüngst am Fall Maxim Biller. Der bekannte jüdische Schriftsteller hatte in der ZEIT eine Kolumne veröffentlicht, die sich gegen die neue, antiisraelische Rhetorik in Deutschland richtete – mit scharfen, aber nötigen Worten. Die Reaktion? Erst Druck, dann Depublikation. Der Text wurde gelöscht. Nicht, weil er rechtswidrig war, nicht einmal faktisch falsch – sondern, weil er unbequem war. Weil er benannte, was viele denken, aber kaum noch jemand zu sagen wagt: dass sich unter dem Deckmantel der „Israelkritik“ ein neuer Antisemitismus breitmacht – salonfähig, gebildet, und doch zutiefst gefährlich.

Dass selbst jüdische Stimmen heute aus den eigenen Reihen zum Schweigen gebracht werden, wenn sie nicht ins linke Meinungsschema passen, ist nicht nur ein Skandal – es ist ein Wendepunkt. Denn das bedeutet: Die Presse, die sich gerne als Bollwerk gegen Rechts inszeniert, toleriert nur noch jene Juden, die bereit sind, sich dem eigenen Schuldnarrativ unterzuordnen. Für selbstbewusste, israel-solidarische Stimmen ist kein Platz mehr. Das ist nicht Meinungsvielfalt – das ist Meinungslenkung.

Medien als Komplizen der Hamas-Narrative

Die Hamas hat keinen einzigen westlichen Fernsehsender unter Kontrolle. Sie braucht ihn auch nicht. Denn viele Redaktionen übernehmen ihre Narrative freiwillig. Ohne Zwang. Ohne Befehl. Die Sprachregelungen der Hamas – von der „humanitären Krise in Gaza“ bis zum „Verbrechen an der Zivilbevölkerung“ – werden in deutschen Medien übernommen, als wären sie faktenbasiert. Dabei ist längst bekannt, dass die Terrororganisation gezielt Krankenhäuser, Schulen und Moscheen für Waffenlager und Kommandozentralen nutzt – in der Hoffnung, dass bei israelischen Gegenangriffen Bilder entstehen, die in deutschen Wohnzimmern Empörung erzeugen.

Und es funktioniert. Bilder aus Gaza erzeugen Klicks. Tote Kinder gehen viral. Aber kaum jemand fragt: Wer hat sie dorthin gebracht? Wer hat dafür gesorgt, dass in Gaza keine Schutzräume existieren, keine Warnsysteme, keine Evakuierungspläne? Die Antwort: Die Hamas – weil sie Zivilisten als menschliche Schutzschilde benutzt. Doch statt diese Wahrheit auszusprechen, verlagern viele Medien die Schuldfrage – nach Jerusalem.

Die Folge: Wer Hamas-Propaganda heute in leicht verdauliche Häppchen verpackt, hat im deutschen Journalismus Karrierechancen. Wer sich hingegen klar zum Überlebensrecht Israels bekennt, riskiert, als „rechts“, „militaristisch“ oder „zionistisch“ diffamiert zu werden. Die Realität hat ihre moralische Schwerkraft verloren. Und das ist kein Versehen – es ist ein Systemfehler.

Wenn Intellektuelle verstummen

Die Radikalisierung der Redaktionen ist eng verknüpft mit einem kulturellen Klima, das jede Form von Klarheit für gefährlich erklärt. Die Universitäten, lange Zeit Orte des freien Denkens, sind inzwischen Brutstätten eines moralistischen Dogmatismus, der Israel nur noch als „Kolonialmacht“ kennt und jüdisches Selbstbewusstsein als „toxisch“ diffamiert. Junge Akademiker, die sich zu Israel bekennen, werden in Seminaren offen gemobbt. Wer ein Plakat mit den Gesichtern der Geiseln aufhängt, muss damit rechnen, dass es wieder abgerissen wird – nicht von Neonazis, sondern von linken Aktivisten.

Diese Entwicklung sickert in alle kulturellen Schichten: Von Musikfestivals bis Literaturhäusern, von Theaterbühnen bis Poetry Slams – überall dort, wo man sich für „offen“ und „divers“ hält, wird der Hass auf Israel längst als noble Haltung verkauft. Wer sich dem entzieht, gilt als reaktionär. In Wahrheit ist es umgekehrt: Der neue Konformismus ist das wahre Gift, das den Westen schwächt – moralisch, politisch und intellektuell.

Israel als Projektionsfläche

Israel ist in dieser medialen Gleichung längst nicht mehr Staat, sondern Symbol. Für viele postkoloniale Aktivisten steht es für das, was sie verachten: Wehrhaftigkeit, nationale Identität, militärische Stärke, westliche Werte. Deshalb ist es nicht verwunderlich, dass selbst einfache Fakten – etwa, dass die Hamas Jüdinnen und Juden explizit vernichten will – kaum noch Erwähnung finden. Sie stören das Bild. Das Bild vom unterdrückten Palästinenser und dem israelischen Unterdrücker.

Was dabei ignoriert wird: Dass es keine israelischen Selbstmordattentäter gibt. Dass Israel Minderheiten schützt, arabische Richter beschäftigt und queere Menschen nicht verfolgt. Dass es in Gaza keine Wahlen gibt, keine freie Presse, keine Religionsfreiheit. Und dass das eigentliche Verbrechen nicht ist, dass Israel sich verteidigt – sondern, dass es das muss.

Warum wir nicht schweigen dürfen

Der Journalismus hat versagt – aber nicht vollständig. Es gibt Stimmen, die sich widersetzen. Es gibt Autoren, Redakteure und Leser, die noch wissen, was Wahrheit bedeutet. Es liegt an ihnen – an uns –, ob dieser Diskurs weiter kippt. Denn wer heute schweigt, bereitet das Terrain für die nächsten Pogrome. Wer den medialen Kulturkampf gegen Israel ignoriert, hat den politischen längst verloren.

Maxim Biller, Ulf Poschardt, Philipp Peyman Engel und andere sind nicht „provokant“, weil sie Israel verteidigen. Sie sind mutig, weil sie sich dem toxischen Konsens verweigern. Wir brauchen mehr davon – nicht weniger.

Israel steht an der Frontlinie eines globalen Konflikts, der auch unser Konflikt ist. Wer das nicht sieht, wird bald selbst zum Ziel. Die Hamas mag weit entfernt erscheinen. Aber ihr größter Triumph ist nicht militärisch – sondern kulturell. In den Köpfen, in den Redaktionen, in den Schulklassen. Das dürfen wir nicht hinnehmen.

Autor: Andreas Krüger

Artikel veröffentlicht am: Samstag, 5. Juli 2025

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