14 Festnahmen, verletzte Beamte, bedrängte Presse: Pro-palästinensische Demo in Berlin eskaliert
In Berlin gerät eine Demonstration mit Nahostbezug außer Kontrolle. Drei Polizisten werden verletzt, Reporter massiv behindert – und wieder hallen antisemitische Parolen durch die Straßen.

Am Samstagmittag versammeln sich rund 400 Demonstrierende zu einem pro-palästinensischen Aufzug von Tempelhof nach Kreuzberg – und was als angemeldete Kundgebung beginnt, endet mit verletzten Einsatzkräften, Behinderung der Presse und 14 Festnahmen. Die Berliner Polizei sprach am Abend von mehreren strafbaren Handlungen und einem massiven Sicherheitsaufwand.
Wieder einmal wird Berlin zur Bühne eines importierten Konflikts – und zu einem Ort, an dem demokratische Grundrechte wie Meinungsfreiheit und Versammlungsfreiheit von Teilen der Teilnehmenden missbraucht werden. Inmitten der Proteste: antisemitische Sprechchöre, Aggressionen gegen Medienvertreter und Versuche, Festnahmen zu verhindern.
Die Polizei berichtet, dass sie »unmittelbaren Zwang« anwenden musste – mit Schieben, Drücken und Transportgriffen. Anlass war der Versuch mehrerer Demonstrierender, Festnahmen aktiv zu behindern. Dabei wurden drei Polizisten verletzt – eine Situation, die längst kein Einzelfall mehr ist.
Besonders besorgniserregend: Auch diesmal wurden Journalistinnen und Journalisten bei ihrer Arbeit massiv gestört. Es sind genau jene Stimmen, die in einer Demokratie für Transparenz sorgen sollen – und die immer häufiger zur Zielscheibe werden, wenn Hass und Wut eskalieren. Die Angriffe auf die Pressefreiheit sind ein Alarmsignal, das nicht ignoriert werden darf.
Noch ist nicht bekannt, welche Parolen genau gerufen wurden. Doch bereits in der Vergangenheit gab es auf ähnlichen Demos in Berlin wiederholt antisemitische Hetze, die unter dem Deckmantel politischer Meinungsäußerung verbreitet wurde. Die Polizei kündigte an, mutmaßlich strafbare Äußerungen zur Anzeige zu bringen und das Material auszuwerten.
Dass ausgerechnet Kreuzberg und Tempelhof regelmäßig zur Kulisse solcher Szenen werden, ist längst mehr als ein lokales Problem. Es geht um die Frage, wie viel importierter Hass eine offene Gesellschaft zulassen kann – und wo sie klare Grenzen ziehen muss.
Die Bilanz des Tages: 14 Festnahmen, drei verletzte Beamte, eingeschüchterte Reporter. Und die Erkenntnis, dass Demonstrationen mit Nahostbezug in Berlin inzwischen fast automatisch unter erhöhter Beobachtung stehen – mit gutem Grund.
Autor: Redaktion
Bild Quelle: Symbolbild
Artikel veröffentlicht am: Sonntag, 29. Juni 2025